Isreal

Die Bilder in Bertram Haudes Buch Isreal verdanken sich dem fotografischen Sammeln von nebensächlichen und zumeist erzählerischen Phänomenen; sie sind das Dokument einer Suche nach allegorischen Verschiebungen, nach autonom werdenden Real-Installationen, nach Materialmetaphorik und nach den mehr oder weniger frei konstruierbaren Mysterien des Ortes.

Bertram Haudes Fotografien folgen nicht den weithin bekannten politisch aufgeladenen Perspektiven auf das Land Israel. Damit wird auch die Bezugnahme auf geografische Einordnung aus dem Fokus gerückt, und vielmehr scheinbar bezugslosen Sonderbarkeiten und Blicken freie Sicht eingeräumt. Das Fotobuch Isreal nimmt unspektakuläre Spuren in Augenschein, welche von nicht hintergehbaren Gestaltungskräften und von sich selbst berichten, ohne jedoch aufzuklären.

Die fotografische Arbeit unterstellt einen verschlüsselten und doch lesbaren Raum, welcher sich als Resultat menschlichen Handelns, als verwunschen, gestört, niemals heil, zugleich träumend und tragisch darbietet. In jenem Traum, der real geworden ist und der jetzt Israel heißt, erheben und brechen sich die idealistischen Entwürfe an den Bedingungen seiner Genese.